KNOW HOW: Tattoo Stile und das passende Equipment

Body Cult Tattoo Supplies
2023-07-03 09:28:00 / Tipps & Tricks
KNOW HOW: Tattoo Stile und das passende Equipment - Tattoo Stile und die dazu passenden Nadeln und Maschinen

Die Tattoo-Szene ist bunt, schwarz-weiß und vielfältig. Da ist es ganz schön schwer, den Überblick über die verschiedenen Stile zu behalten. Wir führen euch in unserer Know-How Reihe durch die unterschiedlichen Stile und zeigen euch das passende Equipment.

Neo-Traditional

Wie man durch den Namen bereits vermuten kann, entspringen Neo-Traditional-Tattoos dem klassischen Traditional Bereich. Dieser ist in Deutschland auch eher bekannt unter dem Namen Oldschool. Neo-Traditional verbindet dabei unterschiedliche Aspekte aus anderen Stilrichtungen.
Wie beim Oldschool werden kräftige Farben verwendet. Farbverläufe gibt es entweder gar keine oder in ganz einfacher Form. Ein klares Layout und die Abgrenzung verschiedener illustrativer Elemente sind dabei ebenso wichtig wie die Anreicherung mit ornamentalen Elementen. Diese kennt man beispielsweise aus dem Mandala- oder keltischen Bereich. Die Basis dieser Elemente ist oft mitteleuropäischen Ursprungs, daher sind die Einflüsse aus gotischen und Renaissance-Elementen allgegenwärtig.
Gesichtformen von Figuren sind hingegen meist klar und realistisch. Oft finden sich auch Layout Elemente aus den japanischen Künsten wieder. Aber Vorsicht: hier wird dann nochmals unterschieden und in den Bereich Neo-Japanese eingeordnet. Weil es für die Neo-Traditional-Tattoos keine einheitliche Herangehensweise gibt, da der Stil noch relativ jung ist, vertraut man auf Nadeln, die für klare, intensive Linien und tolle Schattierungsverläufe stehen. Dafür eignen sich Hollow-Liner und Magnums sowie Soft Edge Magnum der Stärke 0,35 mm am besten. Cheyenne hat mit der UNIO eine Maschine auf den Markt gebracht, die den Anforderungen der meisten Neo-Traditional Artists gerecht wird. Dank des langen Hubs sowie ordentlich Power bekommt man sein Design schnell unter die Haut. Was die Farbe betrifft, so bevorzugen manche Artists intensiv-knallige Farben, andere wiederum eher die gedeckten, erdigen Töne. Wir haben für jeden die passende Farbe im Sortiment.

Realistic

Bei den Realistic Tattoos spielen vor allem Layout sowie die technischen Skills eine große Rolle. Denn nur damit wirkt das Ergebnis nachher auch fotorealistisch.
Manch ein Tätowierer findet, dass es sich bei Realistic eher zu 10 - 20 % um Kunst handelt und die restlichen Prozente der Mathematik gleichen. Die punktgenaue Umsetzung von Schattierungen und dem Spiel von Licht und Schatten erfordert viel Konzentration und Expertise. Außerdem muss die Menge an Farbe und das Verhältnis vom Verdünnen der Farbe abgewogen werden.

Realistic Tattoos besitzen keine Outlines, denn diese gibt es in der realen Welt nicht. Für Realistic Tattoos eignen sich besonders feine Liner Nadeln, Round Shader und auch Round Magnums von Stärke 0,3 mm oder 0,25 mm. Für die soften Schattierungen greifen Tätowierer gerne zu vorgemischten Graywash-Sets. Bei der Wundversorgung sowie dem Schutz des frischgestochenen Tattoos hilft man sich am besten mit einer selbstklebenden Schutzfolie.



 

Dark Art

Wenn man an Dark Art Tattoos denk, fallen einem sofort dämonische Fratzen, ein Haufen Raben oder biomechanische Elemente ein. Die Tattoos sollen schocken und eine Ernsthaftigkeit vermitteln.

Entstanden ist dieser Stil aus dem klassischen Black and Grey, welches vor der intensiveren Aufsplittung der Tattoo-Stile zu Ende der 80er/Anfang der 90er so ziemlich die meisten schwarz-weißen Tattoos umfasste.
Thematisch werden bei Dark Art Tattoos häufig Elemente verwendet, die man aus der Ästhetik der Hard-Rock- und Metal-Szene kennt. Heutzutage gibt es bereits Abwandlungen dieses Stils, welcher sich nun mit Elementen aus dem Graffitibereich kreuzt und dem Ganzen dadurch einen ganz neuen Twist verpasst.
Für Dark Art Tattoos kreuzt man Aspekte aus anderen Stilrichtungen, für welche man feinere Linien-Nadeln benötigt. Dadurch kann man realistische Elemente gerade bei Gesichtern, perfekt umsetzen. Um die Tattoos auch intensiv schwarz zu bekommen, benötigt man am besten Magnum Nadeln. Damit man die überschüssige Farbe von der Haut gut abtragen kann, greift man am besten zu Vaseline oder Tattoo Butter. Auch eine Flasche Green Soap solltet ihr parat stehen haben.
An Farbe braucht ihr, wer hätte es anders erwartete, schwarz! Hierfür nehmt ihr eine hoch konzentrierte schwarze Tattoo Farbe. Doch auch eine kleine Flasche weiß, für ein paar Highlights, darf nicht fehlen.



 

Japanese

Die japanische Tätowierkunst hat ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit und zwar im späten Mittelalter Japans, der Zeit des Feudalismus und Edo-Ära. In Japan wurden Tattoos anfangs als Strafe und Kennzeichnung für Verbrecher gestochen. Nach und nach fanden Tattoos aber Eingang in die unteren Gesellschaftsschichten und wurden beispielsweise von Geishas als Verzierung verwendet. Heutzutage werden Tattoos in Japan immer noch negativ assoziiert, insbesondere da die ansässige Kriminalität der Yakuza mit Körperkunst in Verbindung gebracht wird.
Außerhalb von Japan erfreuen sich aber Tätowierungen im japanischen Stil seit Jahrzehnten großer Beliebtheit, weswegen dieser Stil als einer der einflussreichsten in der Tattoobranche angesehen wird. Um kraftvolle und kontrastreiche Japanese Tattoos (auch Irezumi genannt) unter die Haut zu bringen, eignen sich besonders Bold Liner oder Round Shader. Mit diesen bekommt ihr die intensiven Linien besonders gut hin. Für den intensiveren Farbauftrag greift ihr am besten zu einer breiten Magnum. Grundsätzlich kann für diesen Stil jede Maschine verwendet werden. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Maschine auch genügend Power besitzt. Kräftige Spulenmaschinen oder Rotary-Maschinen mit einem längeren Hub, sind vor allem für großflächige Irezumi geeignet.

Das waren natürlich noch lange nicht alle Stilrichtungen. Die Tattoo Welt ist bunt und vielfältig, weshalb ihr gespannt sein könnt auf unseren nächsten Beitrag zu den unterschiedlichen Tattoo-Stilen.