Als geübter Tattoo-Artist ist man relativ flott unterwegs beim Entwerfen neuer Tattoo-Skizzen. Doch auch als langjähriger Tätowierer sitzt man manchmal stundenlang an einem Tattoo-Motiv, kommen dann noch nachträgliche Änderungen dazu, wird es gerade bei analogen Zeichnungen kompliziert.
Gerade wenn es um nachträgliche Änderungen geht, ist das digitale Zeichnen klar im Vorteil. Durch verschiedene Ebenen lassen sich einzelne Motive ganz leicht überarbeiten. Auch das Ändern der Größe kann bei einer digitalen Skizze unkomplizierter angepasst werden als bei einer digitalen Zeichnung. Fehler wie ein falscher Pinselstrich oder eine zu dicke Outline können digital ganz einfach rückgängig gemacht werden.

Beim digitalen Zeichnen könnt ihr durch die Option auf verschiedenen Ebenen zu malen, auch die einzelnen Zeichnungen zu einem großen Gesamtbild zusammenschließen. Motivideen lassen sich so einfacher umsetzen.
Auch könnt ihr euch bereits bestehende Motive als eine Art Vorlage verwenden und diese weiter aus- und umbauen.

In Punkto Schnelligkeit, liegt also das digitale Zeichnen deutlich im Vorteil gegenüber dem analogen. Doch wie sieht es bei den Punkten Kreativität, Flexibilität und auch den Kosten aus?

Legen wir direkt mit dem großen Vorteil des analogen Zeichnens los: den Texturen.
Linien und Farben bringen sie mit sich und sind absolut einzigartig. Wir können sie weicher und dicker zeichnen, den Stift etwas härter aufdrücken und dadurch eine deckendere Farbschicht erhalten. Arbeiten wir mit flüssigen Farben, können diese beim Verlaufen oder Übereinanderschichten zu überraschenden Ergebnissen führen.
Digitale Linien und Farben können manchmal ziemlich homogen aussehen und dadurch unnatürlich wirken. Auf dem Papier zu zeichnen, regt auch bei manchen die Kreativität mehr an, da es ein längerer Prozess ist wie beispielsweise im digitalen.

Auch muss man sich beim Zeichnen auf dem Papier nicht mit den neuesten Updates beschäftigten oder erst einmal die richtige Pinselstärke raussuchen. Das analoge Zeichnen ist intuitiver und verbessert dabei auch noch deine Zeichenskills.
Viele schätzen aber auch die digitale Möglichkeit, mit verschiedenen Effekten zu spielen und so ganz neue Kompositionen zu schaffen.
Daher muss man sich hier einfach mal ausprobieren und testen, mit was man sich wohler fühlt.

Dank modernster Technik und Programmen, die keine Wünsche offen lassen, hast du beim digitalen Zeichnen alle Freiheiten, was die Werkzeuge betrifft. Von unterschiedlichsten Pinselstärken über spannende Effekte bis hin zu der Option, Dinge ganz einfach rückgängig zu machen. Diese Flexibilität fehlt dir beim analogen zeichnen, da dir hier diese Möglichkeiten komplett fehlen oder nur mit größtem Aufwand umsetzbar sind.
Doch die unendlichen Möglichkeiten können sich auch zum Nachteil entwickeln.

Durch die vielen Möglichkeiten kann es passieren, dass du das eigentliche Motiv visuell komplett überlagerst. Zu viele Effekte falsch eingesetzt, können dir die Arbeit unnötig erschweren.
Sowohl beim digitalen als auch beim analogen Zeichnen benötigst du das passende Equipment. Während du beim analogen Zeichnen in der Regel mit Stift und Papier auskommst, benötigst du für das digitale Zeichnen mindestens ein Tablet. Beide Tools kannst du ganz einfach in deiner Tasche von A nach B transportieren und bist flexibel bei der Wahl deines Arbeitsplatzes.

Beim digitalen Zeichnen braucht ihr mindestens ein Tablet, um loslegen zu können. Diese sind in der Anschaffung meist teuer. Umso mehr Zeichnungen du jedoch erstellst, desto mehr lohnt sich der Kauf eines Tablets und einer dazugehörigen Software. Meist handelt es sich um eine einmalige Investition.

Gerade professionelles Zeichenequipment für das analoge Zeichnen ist mit entsprechenden Kosten verbunden. Da du das Equipment regelmäßig in Benutzung hast, hast du einen höheren Verschleiß und musst häufiger einzelne Produkte nachkaufen.
Gerade wenn du viel zeichnest, lohnt sich also der Kauf eines Tablets für dich mehr.