Tattoo Historie: Die tätowierten Damen
Tattoos haben eine lange Geschichte und Tradition. Da verwundert es keinen, dass es auch die eine oder andere kuriose Story über Tattoos gibt. Welche das genau sind, verraten wir euch jetzt!
GESCHICHTE
Ab den 1890er-Jahren traten großflächig tätowierte Frauen in Varietéveranstaltungen auf und stellten ihre Tätowierungen zur Schau. Dabei waren die tätowierten Motive meist zeitgenössisch inspiriert. Die Darstellerin Ethel Martin Vangi, welche als Lady Viola auftrat, hatte beispielsweise die US-Präsidenten Woodow Wilson, George Washington und Abraham Lincoln auf ihrer Brust tätowiert. Auf ihrem linken Oberschenkel waren die populären Figuren Babe Ruth und Charlie Chaplin verewigt worden.
Auch wenn für uns heute großflächige Tattoos bei Frauen ganz normal sind, so war es in den 1890er-Jahren ein äußert seltener Anblick bzw. ein spektakuläres Ereignis, eine solch tätowierte Frau zu sehen.
Den Ursprung fand das ganze übrigens in sogenannten Freakshows, in denen die Carnival Ladies auftraten. Also tätowierte Frauen, die in einem Zirkus ihre Tattoos präsentierten.
Zu einer dieser früh tätowierten Frauen gehörte auch die in England geborene Nora Hildebrandt, welche von dem deutschen Matrosen, Tätowierer und ihrem späteren Lebenspartner Martin Hildebrandt tätowiert wurde. Martin Hildebrandt machte sich einen Namen mit der Tätowierung einiger der frühesten tätowierten Attraktionen, die für das Bunnell’s Dime Museum geschaffen wurde.
Nora wurde bald von Irene Woodward abgelöst, da sie laut dem damaligen Management hübscher war.
Damals entfachte ein regelrechter Wettstreit unter den in New York praktizierenden Tätowierern, wer die erste tätowierte Dame „produzierte“. Daher ist nicht ganz klar, wer Irene tätowiert hatte. Eventuell war es wie bereits bei Nora Hildebrandt, Tätowierer und Matrose Martin Hildebrandt gewesen.
Beide Damen reisten während ihrer Karriere mit dem Zirkus ausgiebig durch die ganze USA. Verdient haben sie im Durchschnitt etwa 100 bis 200 Dollar pro Woche und lagen damit weit über einem durchschnittlich arbeitenden Mann bzw. Frau. Diese haben in der damaligen Zeit gerade einmal 5 bis 12 Dollar pro Woche verdient.
Wenn man bedenkt, dass zu Ende des 19. Jahrhunderts Frauenrechte gerade erst zu einem dringenden Thema wurden, waren die beiden Damen mit einem hohen Lohn und mehr sozialen Freiheiten gesegnet. Nora und Irene schufen durch ihre ungewöhnliche Karriere neue Arbeitsmöglichkeiten für Frauen aus der Arbeiterklasse und sie zählen zudem zu den ersten freidenkenden Frauenfiguren dieser Zeitspanne.
Auch wenn für uns heute großflächige Tattoos bei Frauen ganz normal sind, so war es in den 1890er-Jahren ein äußert seltener Anblick bzw. ein spektakuläres Ereignis, eine solch tätowierte Frau zu sehen.
Den Ursprung fand das ganze übrigens in sogenannten Freakshows, in denen die Carnival Ladies auftraten. Also tätowierte Frauen, die in einem Zirkus ihre Tattoos präsentierten.
Zu einer dieser früh tätowierten Frauen gehörte auch die in England geborene Nora Hildebrandt, welche von dem deutschen Matrosen, Tätowierer und ihrem späteren Lebenspartner Martin Hildebrandt tätowiert wurde. Martin Hildebrandt machte sich einen Namen mit der Tätowierung einiger der frühesten tätowierten Attraktionen, die für das Bunnell’s Dime Museum geschaffen wurde.
Nora wurde bald von Irene Woodward abgelöst, da sie laut dem damaligen Management hübscher war.
Damals entfachte ein regelrechter Wettstreit unter den in New York praktizierenden Tätowierern, wer die erste tätowierte Dame „produzierte“. Daher ist nicht ganz klar, wer Irene tätowiert hatte. Eventuell war es wie bereits bei Nora Hildebrandt, Tätowierer und Matrose Martin Hildebrandt gewesen.
Beide Damen reisten während ihrer Karriere mit dem Zirkus ausgiebig durch die ganze USA. Verdient haben sie im Durchschnitt etwa 100 bis 200 Dollar pro Woche und lagen damit weit über einem durchschnittlich arbeitenden Mann bzw. Frau. Diese haben in der damaligen Zeit gerade einmal 5 bis 12 Dollar pro Woche verdient.
Wenn man bedenkt, dass zu Ende des 19. Jahrhunderts Frauenrechte gerade erst zu einem dringenden Thema wurden, waren die beiden Damen mit einem hohen Lohn und mehr sozialen Freiheiten gesegnet. Nora und Irene schufen durch ihre ungewöhnliche Karriere neue Arbeitsmöglichkeiten für Frauen aus der Arbeiterklasse und sie zählen zudem zu den ersten freidenkenden Frauenfiguren dieser Zeitspanne.
DIE 1930ER JAHRE
Abgesehen von den bekannteren tätowierten Damen konnten viele Darstellerinnen von den Shows und dem Verkauf ihrer Andenken oder Werbepostkarten nicht leben. Daher verdienten sie sich ihr Geld nebenbei als Wahrsagerin, Messerwerferin, Schlangenbeschwörerin oder Akrobatin. Im deutschsprachigen Raum war in den 30er-Jahren die Zeit für tätowierte Schaustellerinnen abgelaufen. Die Darstellerinnen wurden verdrängt und Auftrittsverbote wurden erlassen. Reisende Schaustellerinnen wurden als Obdachlose verfolgt und oft als asozial oder arbeitsscheu betitelt.
Ab 1938 wurden sie dann als menschliche Abnormitäten in Heil- und Pflegeanstalten untergebracht und wurden Teil des NS-„Euthanasie“-Programms. Zur damaligen Zeit waren siamesische Zwillinge, Schlangenmenschen und tätowierte Damen für die Nationalsozialisten eine Abnormität, die es galt auszugrenzen.
Ab 1938 wurden sie dann als menschliche Abnormitäten in Heil- und Pflegeanstalten untergebracht und wurden Teil des NS-„Euthanasie“-Programms. Zur damaligen Zeit waren siamesische Zwillinge, Schlangenmenschen und tätowierte Damen für die Nationalsozialisten eine Abnormität, die es galt auszugrenzen.
DIE 1950ER UND SPÄTEREN JAHRE
Ab den 1950er Jahren brach das Geschäft dann für viele Künstler und tätowierte Damen ein. Zirkusshows und billige Museen kamen aus der Mode.
Tätowierungen waren nun aufgrund ihrer langjährigen Verbindung mit kriminellen Aktivitäten erneut stigmatisiert.
Zu den letzten Frauen, die in Übersee auftraten, gehörten beispielsweise Artoria Gibbons und Cindy Ray. Bei Artoria Gibbons waren 80 % ihres Körpers mit Tattoos bedeckt und imitierten zum Teil Gemälde von Raffael oder Michelangelo.
Nach dem Untergang der tätowieren Frauen in den 1940ern bzw. 1950er-Jahren war das Leben der Frauen stark männerdominiert. Gerade für Frauen galt es als asozial oder gar unschicklich ein Tattoo zu haben. Dazu kam noch, dass sich Frauen in den patriarchalisch geprägten USA dem Willen ihres männlichen Umfeldes beugen mussten. Sei es nun der Ehemann, Vater oder Partner. Der männliche Part entschied über den Körper der Frau und so lautete das Urteil über einen weiblichen Tattoo Wunsch meist: „Nice girls don’t get a tattoo“. Zu dieser Zeit weigerten sich auch viele Tattoo Künstler eine Frau zu tätowieren, da sie Handgreiflichkeiten oder Konflikte mit dem Partner oder Vater fürchteten. Frauen, die sich damals dennoch tätowieren ließen, waren beinahe ausschließlich Frauen der unteren Arbeitsschicht oder homosexuell.
Tätowierungen waren nun aufgrund ihrer langjährigen Verbindung mit kriminellen Aktivitäten erneut stigmatisiert.
Zu den letzten Frauen, die in Übersee auftraten, gehörten beispielsweise Artoria Gibbons und Cindy Ray. Bei Artoria Gibbons waren 80 % ihres Körpers mit Tattoos bedeckt und imitierten zum Teil Gemälde von Raffael oder Michelangelo.
Nach dem Untergang der tätowieren Frauen in den 1940ern bzw. 1950er-Jahren war das Leben der Frauen stark männerdominiert. Gerade für Frauen galt es als asozial oder gar unschicklich ein Tattoo zu haben. Dazu kam noch, dass sich Frauen in den patriarchalisch geprägten USA dem Willen ihres männlichen Umfeldes beugen mussten. Sei es nun der Ehemann, Vater oder Partner. Der männliche Part entschied über den Körper der Frau und so lautete das Urteil über einen weiblichen Tattoo Wunsch meist: „Nice girls don’t get a tattoo“. Zu dieser Zeit weigerten sich auch viele Tattoo Künstler eine Frau zu tätowieren, da sie Handgreiflichkeiten oder Konflikte mit dem Partner oder Vater fürchteten. Frauen, die sich damals dennoch tätowieren ließen, waren beinahe ausschließlich Frauen der unteren Arbeitsschicht oder homosexuell.
Was früher als außergewöhnlich oder unter den Nazis als Abnormität betitelt wurde, ist für uns heute Normalität. Das Tätowieren hat eine lange und faszinierende Geschichte und wir werden euch auch künftig noch mehr dieser Storys näherbringen.