KNOW HOW: Tattoo Stile und das passende Equipment - Teil 2
In unserem ersten Teil der Reihe "Tattoo Stile und das passende Equipment" haben wir euch bereits die Stile der Neo-Traditional, Dark Art, Realistic und Japanese vorgestellt. Heute stellen wir euch drei weitere Stile vor und geben euch Tipps für das passende Equipment.
MAORI
Die aus der polynesischen Stammeskultur stammenden Tätowierungen besitzen ihre ganz eigene Symbolik. Jedes Motiv hat eine eigene Bedeutung und wenn man diese nun in einem individuellen Muster kombiniert, erzählt das Maori Tattoo Geschichten und beschreibt, was dem Träger wichtig ist.
In Polynesien hat das Tätowieren seinen Ursprung gefunden. So stammt das Wort Tattoo vom tahitianischen Wort "tatau" ab, was übersetzt so viel bedeutet wie "treffen" oder "schlagen. Bereits seit Jahrtausenden sind Tätowierungen in der Südsee weit vebreitet und gelten dort als sichtbares Zeichen der Stammeszugehörigkeit, aber auch als spirituelles Schutzsymbol oder stellen bestimmte Lebensabschnitte dar.
Bei Maori Tattoos gibt es bestimmte Tätowierungen, die bspw. nur Nachkommen von Göttern, Priestern oder Häuptlingen vorbehalten sind. Andere Motive dürfen nur von Kriegern, Tänzern oder Ruderern auf der Haut getragen werden. Auch das Körperteil auf dem tätowiert wird, hat eine bestimmte Bedeutung. Die Platzierung der Motive hängt mit der Herkunft, dem Rang und der Tätigkeit der Person ab. Bei Frauen wurden meist die Hände, Arme oder das Kinn tätowiert, während bei Männern auch das Gesicht, der Hals und die Brust tätowiert wurden.
In der Südsee werden die Maori Tattoos alle auf dieselbe Weise angebracht. Mit feinsten Nadeln wird Farbe direkt unter die oberen Hautschichten eingearbeitet. Scharfe Nadeln und Kämme, die meist aus Knochen, Horn oder Perlmutt gefertigt wurden, werden mit einem Schlägel oder Hammer in die Haut gestoßen. Auch die Tinte ist speziell. Diese besteht aus zermahlener Holzkohle, vermischt mit Wasser und Öl. Aus hygienischen Gründen benutzen heute auch traditionelle polynesische Tätowierer professionelle Tattoo Farben.
Heute Maori Tätowierer arbeiten stets Freihand und passen das Design individuell an die Körperform ihrer Kunden an. Für diesen Tattoo Stil eignen sich besonders gut Magnum Nadeln, egal ob nun Round Shader, Curved oder auch Stacked. Auch Round Liner Nadeln kommen dabei zum Einsatz.
FINELINE TATTOO
Fineline Tattoos zeichnen sich durch besonders dünne, feine Linien aus. Auch sind Fineline Tattoos meist klein und werden häufig in schwarzer Farbe gestochen. Auch wenn man meist kleine Fineline Tattoos sieht, gibt es aber auch sehr große und sogar bunte Motive. Den Ursprung hat dieser Stil erstaunlicherweise bereits in den 80er-Jahren und kommt aus der amerikanischen Subkultur der Gefängnis- und Gangtätowierungen. In den 90er-Jahren kam dann der Trend auch nach Deutschland und erlebt immer noch einen Aufschwung.
Klassischerweise werden Finelines meist mit einer 3er oder 5er Round Liner gestochen. Manche Tätowierer nutzen auch eine Single Needle, also die feinste Nadelstärke. Beim Tätowieren dieses Stils muss auch ganz genau auf die Stechtiefe geachtet werden. Vertut man sich in der Tiefe, so besteht die Gefahr eines Blow Outs.
Fineline Tattoos sind für Tätowierer sehr anspruchsvoll und bringen trotz kleiner Motive einen hohen Zeitaufwand mit sich. Bei solch feinen Linien fällt bereits der kleinste Fehler ins Auge.
Doch welche Maschine eignet sich für diesen Stil? Du kannst hierbei auf die FK Irons Spektra Flux zurückgreifen. Es handelt sich hierbei um eine akku-betriebene Maschine, die sich kinderleicht über drei Tasten bedienen lässt. Die Maschine glänzt ganz besonders beim Lining und auch beim Color Packing.
Im Namen steht bereits das Spezialgebiet - Bishop Wand Liner. Perfekt geeignet für klare und präzise Linien. Neben Fineline eignet sich diese Maschine auch perfekt für Dotwork und Traditional. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Hub von 3,0 bis 3,5 mm völlig ausreichend ist.
DOTWORK
Neben Fineline ist auch Dotwork ein aufstrebender Trend. Abgeleitet wird dieser Trend aus dem Impressionismus, bei dem schwarze Punkte aneinander angereiht werden und daraus Formen und Linien werden. Besonders gut eignen sich dafür detailreiche Muster, Mandalas und Ornamente.
Doch Dotwork gab es auch bereits vor mehreren Tausend Jahren. Beispielsweise soll Ötzi Dotwork Tattoos gehabt haben. Auch im alten Ägypten fand man bei vielen Frauen den traditionellen Tattoo Sil. Diese kamen vor allem im Bereich des Bauchs und der Brust vor. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Frauen während der Geburt tätowiert wurden, um von den Geburtsschmerzen abgelenkt zu werden.
Besonders wichtig beim Dotwork ist das korrekte Aneinanderreihen der Punkte. Regelmäßige Punktabstände bilden den Fokus beim Dotwork. Sind die Abstände zu klein, verschwimmen die Punkte im Laufe der Zeit. Genauso wie beim Fineline sind auch bei diesem Stil bereits kleinste Abweichungen mit bloßem Auge erkennbar.
Viele Dotwork Künstler verwenden Handstichtechniken, obwohl es mittlerweile auch Maschinen gibt, die sich für diesen Stil eignen. Dazu gehört beispielsweise der Bishop Power Wand. Auch Coil Maschinen eignen sich für Dotwork Arbeiten. Beim Tätowieren kommen verschiedene Nadelgrößen zum Einsatz, die für verschiedene Bereiche des Tattoos verwendet werden, um so ein besseres und vollständigeres Bild zu erzeugen. Häufig verwendete Nadeln sind beispielsweise die Round Liner in verschiedensten Größen.