Der Gewerbeschein

Ganz am Anfang steht das Beantragen eines Gewerbescheins. Diesen kannst du ganz einfach über dein Rathaus, das Gewerbeamt oder auch ganz einfach online beantragen. Die Kosten für den Schein variieren je nach Gemeinde und liegen zwischen 10€ und 65€. In der Regel dauert das Ausstellen des Gewerbescheins lediglich ein paar Tage.
Für die Anmeldung solltet ihr auf alle Fälle schon einen passenden Namen für das Studio gefunden haben, dieser wird nämlich auf dem Gewerbeschein vermerkt.
Nach erfolgreicher Eintragung deines Gewerbes erhältst du ein Schreiben des Finanzamts mit einem sogenannten Erhebungsbogen. In diesem gibst du an, mit welchen Einnahmen du rechnest. Solltest du dir im Bereich Finanzen (Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, etc.) unsicher sein, raten wir dir einen Steuerberater zu engagieren. Dieser übernimmt dann auch die für dich jährlich anfallende Einkommenssteuererklärung.

Gesundheitsamt

Brauchst du eine Genehmigung vom Gesundheitsamt für dein Studio? Nein, eine Genehmigung ist nicht notwendig. Aber natürlich gelten in einem Tattoo-Studio besonders strenge Hygiene-Standards. Solltet ihr euch zu Beginn unsicher sein, wie ihr diese Standards einhalten könnt, gibt es extra Fortbildungen und Kurse, die das Thema ausführlich behandeln.
Auch wenn ihr keine Genehmigung braucht, so kann es doch sein, dass das Gesundheitsamt mal bei euch vor der Tür steht. In unregelmäßigen Abständen und meist ohne Vorankündigung kann dein Studio kontrolliert werden.
Du kannst auch die Initiative ergreifen und dich einfach direkt selbst beim Gesundheitsamt erkundigen, welche Auflagen, Richtlinien und Standards dein Studio erfüllen muss.
Solltest du bei einer Kontrolle die hygienischen Voraussetzungen nicht erfüllen, kann das Gesundheitsamt dein Studio schließen.

Ausbildungsnachweis

Wie oben bereits geschrieben ist der Beruf des Tätowierers kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Dennoch solltest du ein paar Anforderungen erfüllen, bevor du dein eigenes Studio eröffnest.
Neben Zeichentalent solltest du auch gut in der Beratung von Kunden sein, empathisch und kommunikativ auf Menschen zugehen können. Denn nur wenn du genau ermitteln kannst, was sich dein Kunde wünscht, kannst du ihm das perfekte Tattoo auf die Haut zaubern.
 

Businessplan

Ein Businessplan ist die Basis für jeden Gründer. Er zeigt auf, ob deine Wünsche und Vorstellungen überhaupt realisierbar sind. Mithilfe des Businessplans ermittelst du, welch finanzieller Aufwand nötig ist, um dein Studio zu eröffnen und wie viele Kunden du täglich brauchst, um die laufenden Kosten decken zu können.
Durch den Businessplan siehst du auch, wie viel Startkapital für dein Vorhaben notwendig ist und ab welchem Zeitpunkt du gewinnbringend arbeitest. Bei der Kalkulation des Businessplans ist es wichtig, besonders detailliert, akkurat und nachvollziehbar vorzugehen. Denn mit dem Businessplan kannst du dich bei Banken und Investoren vorstellen, für bspw. einen passenden Kredit. Gerade falls du ohne Eigenkapital startest, kommst du um einen Termin bei Banken nicht drum herum.

Künstlerisches Talent

Oft haben Kunden tolle Ideen für ihr Tattoo, sind aber meist nicht in der Lage dies selbst zu zeichnen oder das Kunstwerk mit bereits bestehenden Tattoos zu verbinden. Und genau da kommst du ins Spiel!
Deine Aufgabe ist es, die Ideen zu skizzieren und eine Vorlage zu erstellen. Da du sicherlich nicht alle Stile perfekt stechen kannst, solltest du dir im Vorfeld Gedanken über deinen stilistischen Schwerpunkt machen.
Dein handwerkliches Können sowie deine praktischen Erfahrungen kannst du stets weiterentwickeln in dem du dich bspw. auf Messen über Innovationen und Trends am Markt informierst.

Hygienestandards

Wie bereits oben geschrieben, müssen Tattoo-Studios die höchsten Hygienestandards erfüllen. Du kannst noch so viel künstlerisches Talent haben, wenn dein Tattoo-Studio mehr einer Müllhalde als eines ordentlichen und sauberen Studios gleicht. Durch deine Arbeit direkt am Kunden fügst du diesem einvernehmliche Verletzungen zu, die bei kontaminierten Materialien sich entzünden können oder Narben davon tragen.
Achte bei der Ausstattung deines Studios darauf, dass dies leicht zu reinigen ist. Dies gelingt am besten mit gefliesten Wänden und Böden. Auch dein Equipment muss den modernsten Hygienestandards entsprechen und auch die ordnungsgemäße Entsorgung musst du im Blick haben. Hierfür kannst du dich ebenfalls beim Gesundheitsamt informieren.

Tätowiernadeln

Für unterschiedliche Motive benötigst du auch unterschiedliche Nadeln. Du solltest dir also eine ausgewogene Mischung unterschiedlicher Nadeln zulegen. Achte aber bei der Wahl immer darauf, die für deinen Stil passenden Nadeln zu kaufen.
Solltest du dir unsicher sein welche Nadel du für welchen Stil brauchst, schau in unserem Blogbeitrag vorbei.

Farbkappen und Farbkappenhalter

Umso besser dein Studio organisiert ist, umso leichter und professioneller lässt es sich tätowieren. Daher solltest du unbedingt Farbkappen in verschiedenen Größen verfügbar haben. Besorge dir am besten Farbkappen mit einem stabilen Standfuß oder extra Farbkappenhalter, um ein unnötiges umkippen der Kappen zu ersparen.

Reinigung und Desinfektion

Hygiene ist das A und O. Daher benötigst du in deinem Studio unbedingt die passenden Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass die Mittel gut verträglich sind und natürlich sind. Die Green Soap eignet sich zum Beispiel bestens zum Entfernen von Farbresten bei medizinischen Instrumenten. Zur Reinigung von Arbeitsflächen solltest du auf Code Clean zurückgreifen. Dieser reinigt ölige und fettige Oberflächen sorgfältig.

Studioeinrichtung

Neben dem Equipment benötigst du natürlich auch noch die passende Studioeinrichtung. Damit meinen wir jetzt aber nicht ein paar Pflanzen und Bilder an der Wand.
Damit du richtig loslegen kannst und deinen ersten Kunden tätowieren kannst, benötigst du neben einem Tätowierstuhl auch noch die richtige Beleuchtung, einen Arbeitstisch, Aufbewahrungsmöglichkeiten für deine Farben und auch eine Armlehne für dich wäre von Vorteil.

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Als Selbstständiger hast du die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung. Die Beiträge richten sich nach deinem Einkommen und werden regelmäßig im Rahmen der Steuererklärung angepasst. Du solltest vorab verschiedene Krankenkassen vergleichen, da die Beiträge stark variieren können.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Sicherlich hast du von der Berufsunfähigkeitsversicherung schon einmal gehört. Die Versicherung springt ein, wenn du aufgrund von Krankheit oder eines Unfalls deiner Tätigkeit nicht mehr weiterführen kannst. Jedoch muss eine Unfähigkeit von 50 % gegeben sein, dann erhältst du die sogenannte Berufsunfähigkeitsrente.

Betriebshaftplichtversicherung

Diese Versicherung ist dafür zuständig, dass Sach-, Vermögens- und Personenschäden, die du bzw. dein Betrieb an Dritten verursachst, abgedeckt wird. Sie übernimmt die komplette Schadensregulierung, weshalb du bei der Wahl dieser Versicherung auch drauf achten solltest, dass die Versicherung auch Schäden von Mitarbeitern oder Gasttätowierern übernimmt.

Betriebsunterbrechungsversicherung

Die Versicherung greift, sollte dein Tattoo-Studio aufgrund von Schäden wie Feuer, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Vandalismus, Überschwemmung, Wasserschaden oder Einbruchdiebstahl deine weitere Arbeit vor Ort verhindern.
Du erhältst in einem solchen Fall durch die Versicherung deinen Verdienst weiterhin ausbezahlt.

Gewerberechtsschutzversicherung

Solltest du mit einem Kunden, einem Lieferant oder deinem Vermieter in einen Rechtsstreit verfallen, so hilft dir diese Versicherung, die Kosten für den Anwalt oder das Gericht zu übernehmen.

Gebäude- und Inhaltsversicherung

Nachdem du nun so viel Geld in dein Unternehmen und das Equipment gesteckt hast, solltest du dieses auch gut versichern. Diese Versicherung ist für Schäden am Gebäude sowie an Schäden in deinen Geschäftsräumen zuständig. Deine kaufmännische Einrichtung sowie deine Ware sind im Falle von Elementarereignissen und Einbruchdiebstahl entsprechend versichert.